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Waysenbuch 1662

Waysenbuch 1662

Der Text des Innentitels aus dem ältesten Waisenbuch lautet:

Deß Khöniglichen Marckht Neusidl am Hungarischen See
Prothocoll und Waysenbuech
Angefangen im ain tausent Sechshundert Zwey undt Sechzigisten
undt continuiert auf nachfolgente von außen specificierte Jahr

In ein Waisenbuch wurden die hinterlassenen Güter eines Verstorbenen eingetragen, um das Erbe auf die verbliebenen Kinder (daher der Begriff Waisenbuch) gerecht aufteilen oder sonstige Erb- oder Schuldsansprüche tilgen zu können. Neben dem Haus- und Grundbesitz wurden dabei sämtliche Gebrauchsgüter von den Einrichtungsgegenständen über das Geschirr und die Bekleidung bis zu Schmuck und Bargeld – soweit vorhanden – penibel aufgelistet. Damit liefern diese Vermögensverzeichnisse für den heutigen Historiker wichtige Aufschlüsse zur Alltags- und Lebenskultur vergangener Epochen.

Dr. Sepp Gmasz