Rechnungsbuch der Rosenkranzbruderschaft vom Jahr 1671
Rosenkranzbruderschaften entstanden vor allem im Zuge der katholischen Erneuerungsbewegung nach den Wirren der protestantischen Reformation. In Neusiedl am See gründete der damalige Dreißiger Mathias Pankratius Prenner 1671 die Bruderschaft „Jesu und Maria des hl. Rosenkranzes“. Diese Laienorganisation frommer Männer, die eng an den Dominikanerorden gebunden war, widmete sich neben geistlichen auch wohltätigen Aufgaben. Prenner war als höchstrangiger kaiserlicher Beamter auch Besitzer eines Edelhofes mit Turm, später wurde daraus das Gasthaus zum Adler.
Das Buch enthält eine genaue Aufstellung von Einnahmen und Ausgaben, z.B. für Prozessionen, für Restaurierungsarbeiten in der Kirche oder für Gewänder der Bruderschaftsmitglieder. Prenner selber stiftete den linken vorderen Seitenaltar („Bruderschaftsaltar“), wie er noch heute zu bewundern ist. Nach seinem Tod 1704 wurde er in der von ihm gestifteten Gruft außerhalb an der Südseite der Kirche bestattet.