Benachrichtigungen des Königlich-Ungarischen Innenministeriums
Während des Ersten Weltkriegs bestand in unmittelbarer Nähe zur Kaserne das k.u.k. Internierungslager Nezsider. Aufgrund katastrophaler hygienischer Zustände kamen dort viele Menschen zu Tode.
Der Verein Neusiedler Stadtarchiv verfügt in seinen Militaria-Akten über eine Sammlung von 511 Benachrichtigungen des Königlich-Ungarischen Innenministeriums. Es handelt sich um Mitteilungen „über den Todesfall eines den mobilgemachten Streitkräften zugehörigen Soldaten (Person), welcher der Militärbehörde (Kriegsministerium) auf Grund von Daten aus amtlich erfassten Listen zur Kenntnis gelangt ist“. Diese Benachrichtigungen, die allesamt im Jahre 1917 ausgestellt wurden, dienten zur Eintragung in staatliche Sterbe-Matriken. Sie wurden nicht nur durch die Unterschrift eines Ministerialrats im Auftrag des Innenministers beglaubigt, sondern auch mit dem Stempel des Königlich-Ungarischen Innenministeriums versehen. Auf der Rückseite des Formulars wurde die Eintragung mit einer Nummer, dem Sterbedatum und dem Datum der Erfassung vermerkt.
Im vorliegenden Beispiel handelte es sich um einen Unteroffizier der serbischen Armee namens Emil Stefanovic, griech.-orth., aus Belgrad, der am 13. März 1915 im Lager in Nezsider (Neusiedl am See) an Fleckfieber verstorben ist. Er war 33 Jahre alt, und wurde „auf Basis der vom Innenministerium bereitgestellten Daten registriert“.